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Kobalt unter Druck: Szenario Planung und Simulation von Lieferketten-Schocks in der DR Kongo und China

Aktualisiert: 7. Sept.

Für Entscheidungsträger in Regierung und Industrie ist die Kobalt-Lieferkette kein abstraktes Thema. Sie ist eine der Lebensadern der Elektroauto-Industrie. Über 70 % des weltweiten Kobalts stammen aus der Demokratischen Republik Kongo (DRK), während chinesische Unternehmen einen Großteil der Raffination und des Exports kontrollieren. Was passiert, wenn es zu Störungen in der Lieferkette an einer oder beider dieser Punkte kommt?


In diesem Beitrag zeigen wir, wie die Kombination aus Semantischer Analyse (zur Abbildung von Ursache-Wirkungs-Ketten aus realen Berichten) und der Szenariotechnik auf Basis von System Dynamics (zur Simulation von Flüssen, Beständen und Schocks) Entscheidungsträgern hilft, Szenarien einem Stresstest zu unterziehen. Das ist Szenario Planung ganz konkret – mit Zahlen, nicht nur mit Erzählungen.


Szenarioplanung und Simulation mit Semantischer Analyse – So verstehen wir Schocks in der globalen Kobalt-Lieferkette.
Szenarioplanung und Simulation mit Semantischer Analyse – So verstehen wir Schocks in der globalen Kobalt-Lieferkette. - Image: Generated AI/ChatGPT

Szenario Planung, Simulation: Wie fragil ist die Kobalt-Lieferkette von der DR Kongo nach China?


TL;DR: Eine einzige Störung im Bergbau der DR Kongo oder in der chinesischen Raffination wirkt sich innerhalb weniger Wochen weltweit aus. Mit Hilfe von Simulation können wir Änderungen wichtiger Parameter im Rahmen der Szenario Planung erproben. #fragile


Belege:

  • Die DR Kongo liefert >70 % der weltweiten Kobaltproduktion; China kontrolliert rund 50 % davon.

  • China dominiert die Batterieraffination und Zellfertigung, eine Abhängigkeit von nur einem Akteur.

  • Historische Fälle (Evergrande-Schuldenkrise, COVID-19-Lockdowns) zeigen, wie schnell nationale Schocks globale Abschwünge auslösen.




Wie kann Semantische Analyse unstrukturierte Daten in Lieferkettenmodelle übersetzen?


TL;DR: Semantische Analyse extrahiert Ursache-Wirkungs-Ketten aus Texten und macht sie maschinenlesbar.


Evidenz:

  • Beispiel: „In der DR Kongo kontrolliert China 50 % der Kobaltproduktion“ → Abhängigkeitskette [DRC mining] → [Chinese operators].

  • Ursache-Wirkungs-Kette:

[DRC mining] → [Chinese refining capacity] → [EV* battery exports] → [Global EV* industry]
  • Semantische Extraktion stellt sicher, dass Szenarien auf echten politischen und Marktdaten basieren, nicht auf Annahmen.

  • Dies kann in Echtzeit überwacht werden – mit Feeds aus Medien, Handelsdaten und Unternehmensmeldungen (Monitoring).


*EV = Elektrofahrzeug (Elektroauto)



Wie übersetzt System Dynamics Narrative in Simulationen?


TL;DR: System Dynamics verwandelt Texte in Stocks, Flows und Feedback-Schleifen für Szenariotests. #systemdynamics



Globale Kobalt-Lieferketten - Szenarioplanung mit Simulation von Ausfällen in DR Kongo und in China
Globale Kobalt-Lieferketten - Szenarioplanung mit Simulation von Ausfällen in DR Kongo und in China

Belege:

  • Beispiel-Variable:

refining_throughput_cn = MIN(china_cobalt_concentrate_inventory / time_to_refine_batch_cn, refining_capacity_cn_base * refining_disruption_multiplier)
  • Stocks: drc_cobalt_ore_inventory, china_refined_cobalt_inventory.

  • Flows: shipment_rate_drc_to_cn, export_rate_cn_refined_cobalt.

  • Hilfsvariablen: china_war_severity_index, tariff_rate_eu_on_cn_evs.

  • Diese Struktur erlaubt es, „Was-wäre-wenn“-Szenarien wie Streiks, Zölle oder Konflikte zu testen.



Welche Szenarien sind für Entscheidungsträger am wichtigsten?


TL;DR: Die beiden in unserer Szenario Plannung kritischsten Schocks sind (1) Störungen im Bergbau der DR Kongo und (2) Störungen in der chinesischen Raffination/Export. #scenarios


Belege:

  • DRK-Bergbau-Schock: senkt mining_rate_drc → Export-Engpass innerhalb von 2–3 Wochen.

  • China-Raffinationsschock: Krieg oder Sanktionen verringern refining_throughput_cn → Bestände sind in ~60 Tagen erschöpft.

  • Zollschock: EU/US-Zölle drücken den EV*-Nachfrageindex, verzerren aber auch Handelsrouten.

  • Infrastruktur-Schock: BRI-Störungen verlängern Transportzeiten und erhöhen Kosten.

  • Rangfolge nach Schwere: China-Raffination > DRK-Bergbau > Zölle > Logistik.


*EV = Elektrofahrzeug (Elektroauto)



Nach welchen Kriterien sollten Führungskräfte Resilienzoptionen bewerten?


TL;DR: In unserem Modell sind es fünf Resilienzhebel, die entscheiden, ob das Lieferkettensystem standhält oder bricht. #criteria


Belege:

  1. Diversifikation – Anteil des außerhalb Chinas raffinierten Kobalts.

  2. Bestände – verfügbare Tage an Kathoden- und Zellinventar.

  3. Substitution – Rate der Einführung von LFP*/LMFP**.

  4. Logistische Redundanz – Verfügbarkeit von Nicht-BRI***-Transportwegen.

  5. Politische Abstimmung – Zölle, Sanktionen und Industriepolitik.


*LFP = Lithium-Eisenphosphat

** LMFP = Lithium-Mangan-Eisenphosphat

*** BRI = Belt-and-Road-Initiative



Sollten Sie eigene Modelle bauen oder externe Simulationen nutzen?


TL;DR: Die meisten Unternehmen oder Organisationen profitieren von externen Modellen; Eigenentwicklungen lohnen sich nur für große OEMs oder Regierungen. #buildvsbuy


Belege:

  • Build: Volle Kontrolle über Annahmen; hohe Kosten und Datenlast; benötigt Modellierungs-Expertise.

  • Buy/Partner: Zugang zu kalibrierten Modellen; schnellere Einblicke; weniger Flexibilität.

  • Benchmark: Eigenbau ~6–12 Monate; externer Partner ~4–6 Wochen.

  • CEOs/Ministerien brauchen oft entscheidungsreife Ergebnisse, keinen Code.




Wie sieht ein praktischer Ablauf für die Szenario Planung mit Kobalt aus?


TL;DR: Ein Fünf-Phasen-Sprint bringt Führungskräfte von der Erzählung zum Szenario-Dashboard. #rollout


Belege:

  • Phase 1: Semantische Analyse aus relevanten Inhaltsquellen (Politik, Handel, Medien).

  • Phase 2: Abbildung von Abhängigkeiten in Ursache-Wirkungs-Ketten.

  • Phase 3: Übersetzung in System Dynamics-Variablen (State/Flow).

  • Phase 4: Simulation von Basis- und Schock-Szenarien (DRK-Streik, China-Blockade).

  • Phase 5: Ergebnispräsentation und Resilienzoptionen für Entscheidungsträger.

  • Ein Pilot ist mit einem Analysten + einem Modellierer machbar.



FAQ


  • Warum untersuchten wir die Kobalt-, nicht die Lithium Lieferkette? Weil Kobalt weniger Alternativen hat und die Abhängigkeit von China/DRK höher ist. Wir wollten hier auch ein Beispiel einer Simulation im Rahmen der Szenario-Plannung skizzieren.

  • Wie schnell wirken Schocks? Bestände reichen meist nur 1–2 Monate.

  • Kann Substitution das Problem lösen? Nur teilweise; auch LFP hängt von chinesischen Inputs ab.

  • Ist das nicht Spekulation? Nein, die Abhängigkeiten basieren auf überprüfbaren Quellen und Echtzeit-Daten.

  • Wer sollte das nutzen? CEOs, Minister und Investoren sollten Szenario-Planung mit Semantischer Analyse nutzen.

  • Gilt das auch für andere Rohstoffe? Ja – Nickel, Lithium, Seltene Erden folgen ähnlichen Mustern. Wir haben hier nur ein Beispiel gegeben, um möglichst konkret die Methode zu erklären und erfahrbar zu machen.https://calendly.com/evai/30min-meeting



Methoden & Daten


  • Methode: Kombination aus Semantischer Analyse relevanter Datenquellen (online, offline, TV/Radio, ...) und Übersetzung in System-Dynamics-Variablen.

  • Nächster Schritt: Mini-Umfrage bei OEMs und Raffinerien (≤10 Fragen) zur Kalibrierung von Substitution und Diversifikation.

  • Tabellenschema: date, region, mining_rate, refining_capacity, tariffs, inventories, cobalt_price.



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