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Semantische Analysen: Polarisierung am Beispiel Altersdiskriminierung

Soziale Netzwerke, wie LinkedIn, leben nicht nur von der Möglichkeit zur Kontaktaufnahme, sondern auch von der Kommunikation und damit vom Rückkanal, z.B. Meinungen. Oft nicht dafür gebaut, ist der Kommentarbereich bei LinkedIn unübersichtlich und schwer zu entschlüsseln. Wenn ein Beitrag Hunderte Kommentare auslöst, wie trennt man dann Rauschen von inhaltsreichen Beiträgen? Und noch wichtiger: Wie erkennt man die Meinungsbreite, das Pro und Contra, das auch mal der eigenen Meinung gegenübersteht?


Hier kommt die Messung der Polarisierung auf der Basis Semantischer Analysen ins Spiel.



50+ Zu alt? Zu teuer? Oder einfach falsch eingeschätzt? - Die Gruppe der Werktätigen über 50
Semantische Analyse: 50+ Zu alt? Zu teuer? Oder einfach falsch eingeschätzt? - Die Gruppe der Werktätigen über 50

Semantische Analyse - Polarisierung beim Thema Altersdiskriminierung


Werktätige über 50: Zu alt? Zu teuer? Falsch eingeschätzt?


In unserer realen Beispielanalyse schauen wir uns einen konkreten Fall an: Ein viraler LinkedIn-Post von Jürgen Schmitt, der sich gegen Altersdiskriminierung im Berufsleben richtet. Seine Botschaft und Ausgangsthese: „Ich bin nicht zu alt. Ich bin nicht zu teuer. Ich bin erfahren.“ Der Beitrag traf einen Nerv – und löste eine Welle von Reaktionen aus, die wir uns näher angesehen haben.


Mit Hilfe unserer Polarisierungsmatrix – einem zweidimensionalen Analysewerkzeug – untersuchten wir, was gesagt wurde und wie es gesagt wurde. Das Ergebnis: Ein differenziertes, nuancenreiches Bild einer vielstimmigen und konstruktiven Diskussion.



Semantische Analyse - Die Polarisierungsmatrix


Messung der Meinungscluster hinsichtlich ihrer Zustimmung oder Ablehnung der Thesen im eigentlichen LinkedIn Post.

evAI Semantic Analysis - Measuring Polarization
evAI Semantic Analysis - Measuring Polarization

Unser Analysemodell basiert auf zwei Achsen:


  • X-Achse: Zustimmung (von -2 = starke Ablehnung bis +2 = starke Zustimmung)

  • Y-Achse: Konstruktivität (von -2 = destruktiv/spöttisch bis +2 = lösungsorientiert)


Im Fall von Jürgens Post landeten die meisten Kommentare im rechten oberen Quadranten: zustimmend und konstruktiv. Das ist bemerkenswert – es zeigt nicht nur Zustimmung, sondern aktive, positive Beteiligung.


Polarisierungsmetriken: Meinungscluster bilden die Basis


Unsere Semantische Analyse identifizierte sieben klare Meinungscluster:


  • Geteilte Erfahrungen mit Altersdiskriminierung

  • Befürwortung generationenübergreifender Teams

  • Kritik am Jugendwahn in Unternehmen

  • Humorvolle und reflektierende Beiträge

  • Ablehnung des „zu teuer“-Arguments

  • Forderungen nach strukturellem Wandel

  • Konstruktive Gegenpositionen


Einige Cluster teilten sich exakt dieselbe Position in der Matrix – kein Fehler, sondern ein Hinweis: Unterschiedliche Stimmen können sich im Ton und Inhalt treffen. Zur besseren Lesbarkeit half uns eine Legende, diese Überlappungen klar darzustellen.


Polarisierung: Kritik bedeutet nicht automatisch Ablehnung


Das Cluster, das das „zu teuer“-Argument zurückweist, klingt kritisch – ist aber unterstützend gemeint. In ihrer Meinung stimmen sie Jürgen Schmidt zu. Sie drücken es nur anders aus. Genau hier zeigt unsere Semantische Analyse ihre Stärke: Sie erkennt Absicht hinter Tonlage und verhindert Fehlinterpretationen.


Polarisierung: Relevanz im Marketingalltag


Polarisierungsanalyse ist mehr als Punktwolken zeichnen. Sie hilft:


  • Online-Diskussionen differenziert zu verstehen

  • Frühzeitig toxische Dynamiken zu erkennen

  • Zielgruppen emotional zu kartieren

  • Kommunikationsstrategien gezielter zu entwickeln


Wenn Unternehmen und Organisationen lernen, Stimmungen zu lesen, treffen sie bessere Entscheidungen. Unsere Semantische Analyse liefert dafür die Grundlage.


Polarisierung - Kernergebnisse "Alterdiskriminierung am Arbeitsplatz"


In unserem Fallbeispiel sahen wir keine Polarisierung. Sondern Resonanz. Unterschiedliche Töne – humorvoll, wütend, klug, emotional – waren kein Zeichen der Spaltung, sondern der Tiefe.


Unsere Semantische Analyse hat dieser Tiefe eine Form gegeben.


Sie hat die Kommentarflut lesbar gemacht – und das Menschliche darin hervorgehoben.


Und genau darin liegt ihre Kraft: Nicht Stimmen in Zahlen zu verwandeln, sondern sie deutlicher hörbar zu machen.


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